Etappe AM.07

AM.07 Refuge de Nice - Baisse du Basto - Refuge de Valmasque

Refuge de Nice (2232 m) - Lac Niré (2353 m) - Baisse du Basto (2693 m) - Lac du Basto (2341 m) - Lac Noir (2278 m) - Lac Vert (2221 m) - Refuge de Valmasque (2233 m)

+596 / -595

Höhenmeter [m]

3:10 - 3:35

Dauer [h:mm]

8559

Länge [m]

EE 

Schwierig-keitsgrad

Typologie

Dieser außergewöhnlich schönen Überquerung, die sich an zahlreichen Bergseen entlangwindet, fehlt es an nichts. Zuerst geht es durch das herrliche und wilde Vallon du Mont Chamineye, in dem Steilhänge und kleine Seen sich abwechseln, dann folgen die drei großen Gletscherseen im oberen Valmasque-Tal. Der Aufstieg zum Pass Baisse du Basto ist gegen Ende sehr steil und macht eventuell den Einsatz von Pickel und Steigeisen erforderlich, falls noch Schnee liegt (auch zu Sommeranfang noch möglich). Der Abstieg ins Valmasque-Tal erfolgt zwar über lange Abschnitte durch Geröllfelder und oft ohne Weg, stellt aber keine besonderen Probleme dar, wenn der Untergrund nicht verschneit ist. Herrlich ist die Aussichtsterrasse der Berghütte Refuge de Valmasque, von der man direkt auf den Lac Vert schaut. Die Wanderung ist bei stabilem Wetter und guter Sicht zu empfehlen.

Kartenskizze - Etappe AM.07

Karte basierend auf © OpenStreetMap contributors, SRTM; map style © OpenTopoMap - Lizenz CC-BY-SA

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(hohe Qualität )

Höhenprofil - Etappe am.07
A Von Refuge de Nice (2232 m) nach: Höhenmeter [m] Dauer [h:mm] Länge [m] Schwierig-keitsgrad Wegbe-zeichnung
B Lac Niré (2353 m) +146 / -25 0:30 - 0:35 1184 E Via Alpina R146 | GR52
C Baisse du Basto (2693 m) +495 / -34 1:30 - 1:45 3088 EE Via Alpina R146 | GR52
D Lac du Basto (2341 m) +507 / -398 2:20 - 2:40 5691 EE (1) Via Alpina R146 | GR52 » Via Alpina R146
E Lac Noir (2278 m) +544 / -498 2:45 - 3:10 7372 EE (1) Via Alpina R146
F Lac Vert (2221 m) +578 / -589 3:05 - 3:30 8416 EE Via Alpina R146
G Refuge de Valmasque (2233 m) +596 / -595 3:10 - 3:35 8559 EE Via Alpina R146

(1) Vom Lac du Basto bis zum Abzweig zur Berghütte Refuge de Valmasque gilt der Schwierigkeitsgrad E.

Von der Berghütte Refuge de Nice (2232 m) 3 geht es über kleine Felsen in nordöstlicher Richtung bergauf (Kennzeichnung Via Alpina, GR52): Man betritt das Seitental Vallon de la Fous und erreicht eine grasige Hochebene, aus der Felsblöcke aufragen. Nach einem leichten Abstieg führt der Weg auf die sumpfige Hochebene des Clot de Roquebillière, überquert einen Bach auf einem Holzsteg und biegt nach Süden in das Seitental Vallon du Mont Chamineye. Es geht weiter in südöstlicher Richtung zwischen Rundhöckern hindurch, wobei kurze Anstiege und ebene Abschnitte sich abwechseln. Nach einem kurzen Anstieg über einen Felshang 4, führt ein zweiter Steilhang zur grasigen Hochebene des Lac Niré (2353 m, 0:30 - 0:35 h ab der Refuge de Nice) 5.
Man geht links am See vorbei und hinauf zur darüber gelegenen Hochebene, wo man auf zwei weitere, kleine Seen trifft, an denen man ebenfalls links, an den Nordufern, vorbeigeht 678. Der nächste Steilhang führt zu einem dritten kleinen See, an dem man dieses Mal rechts vorbeigeht.
Nun beginnt der schwierigste Teil der Wanderroute: Entlang eines Felsgrats geht es bergauf; dabei überwindet man ohne große Schwierigkeiten einen kurzen Abschnitt von einigen Metern, bei dem man die Hände zu Hilfe nehmen muss. Anschließend geht es zwischen Felsblöcken und Schutt recht steil weiter bergauf, dann in Serpentinen mal über ein Geröllfeld, mal auf einer undeutlichen Wegspur bis zu der kleinen Geröllmulde, die am Fuß des steilen, letzten Anstiegs liegt. Durch Geröll und Schutt steigt man schließlich sehr steil an bis zum Pass Baisse du Basto (2693 m, 1:00 - 1:10 h ab dem Lac Niré) 910, einem aussichtsreichen Übergang der die Seitentäler Vallon de la Gordolasque und Vallon de Valmasque miteinander verbindet.
Der anfangs steile Abstieg hat insgesamt jedoch weniger Gefälle. Auf einem annehmbaren Weg geht es zuerst zwischen Grasbüscheln und Schutt bergab 11, dann quert man mit leichten Auf und Abs Geröllhalden 15 und hält sich dabei auf der orographisch rechten Talseite. Man kommt zu einem malerischen, kleinen See, an dem man rechts und am Fuß von Felswänden vorbeigeht. Dann geht es durch eine Rinne steil aber nicht schwierig bergab. Nach einigen Auf und Abs quert man nach rechts (Südosten) und schneidet gemäßigt bergab gehend die Geröllhänge des Tête du Basto. Dabei hat man eine herrliche Aussicht auf den tiefer gelegenen Lac du Basto. Der Pfad führt schließlich zum Saumpfad, der die Berghütten Refuge de Valmasque (links, Kennzeichnung Via Alpina) und Refuge des Merveilles über den Pass Baisse de Valmasque (rechts, Kennzeichnung GR52) miteinander verbindet.
Man biegt nach links (Nord-Nordost) und setzt den Abstieg auf dem bequemen Saumpfad fort, der über weite Abschnitte gepflastert ist. Man ignoriert rechts den Abzweig zum Pass Baisse de Fontanalba (Kennzeichnung GR52) und erreicht sich links haltend (Kennzeichnung Via Alpina) den Lac du Basto (2341 m, 0:50 - 0:55 h ab dem Pass Baisse du Basto) 1213.

Mit einer Länge von 900 Metern und einer Breite von 300 Metern ist der Lac du Basto der flächenmäßig zweitgrößte See der Seealpen, nach dem Lac de Rabuons im Vallée de la Tinée. Die örtlichen Hirten nannten wohl alle drei Seen die Laghi del Basto, mit dem Zusatz: der untere, der mittlere und der obere.

[Alpi Marittime I, S.87]

Mit einigen Auf und Abs geht es am Ostufer des Sees entlang bis zur kleinen Staumauer, die das Tal absperrt. Man steigt rechts an der Staumauer bergab und erreicht bald den darunter gelegenen Lac Noir (2278 m, 0:25 - 0:30 h ab dem Lac du Basto) 14. Der breite und abschnittweise in den kahlen Fels gehauene Saumpfad verläuft mit Auf und Abs am östlichen Seeufer entlang. Anschließend führt ein nicht wesentlicher Abstieg zum Lac Vert, an dem man oberhalb vorbei geht.
Hier muss man noch einmal kurz und steil bergauf gehen, um einen Abzweig an einem Sattel zu erreichen: Links führt ein nur für erfahrene Bergwanderer reservierter Pfad direkt zur Berghütte Refuge de Valmasque, während der Saumpfad rechts zur Berghütte Refuge de Valmasque (Zugang für Wanderer) und nach Casterino weitergeht.

Wie in der folgenden Etappe ausführlich beschrieben wird, kann man die Ortschaft Casterino erreichen, indem man zum Beispiel das Trekking in zwei Hälften aufteilt. Wer diese Option wählt, hält sich an diesem Abzweig rechts und spart ein paar hundert Meter Straße, indem man direkt nach Casterino weitergeht, ohne in der Berghütte Refuge de Valmasque zu übernachten oder dort Rast zu machen. Auf dem Saumpfad geht es mit vielen engen Kurven steil bergab und man trifft bald darauf links auf den Weg, der von der Berghütte Refuge de Valmasque kommt.
Dies ist auch eine Möglichkeit, um die Berghütte Refuge de Valmasque auf dem für Wanderer geeigneten Zugang zu erreichen.

Man nimmt also links den Pfad in Richtung Berghütte, der diagonal an etwas ausgesetzten Rundhöckern vorbeiführt und in wenigen Minuten zur kleinen Staumauer führt, die den Lac Vert (2221 m, 0:20 h ab dem Lac Noir) 1 absperrt. Hier trifft man auf den normalen Hauptzugangsweg zur Berghütte. Man folgt ihm nach links, steigt ab zum Fuß der Staumauer (die Überquerung der Staumauerkrone ist verboten) und erreicht dann, noch einmal ein kurzes Stück bergauf gehend, den felsigen Rücken, auf dem die Berghütte Refuge de Valmasque (2233 m, 0:05 h ab dem Lac Vert) 2 liegt.

Die Berghütte wurde 1928 von der Sektion Seealpen des CAI Imperia errichtet. Anschließend wurde sie dem Andenken des Barons Guglielmo Kleudgen gewidmet, der 1929 auf den Torrioni Saragat ums Leben kam. 1948, nachdem ein Teil des Roya-Tals an Frankreich gegangen war, wurde die Berghütte vom CAF Nizza gekauft, 1951 umgebaut und später erweitert.

[Alpi Marittime I, S.87]

Diese Etappe des Trekkings berührt ein Gebiet des Nationalparks Mercantour, das in ganz Europa berühmt ist. Wir befinden uns hier an der zweitgrößten prähistorischen Fundstelle des Alpenbogens. Helle Felsen, die jedoch von einer Patina rötlicher Oxidationen bedeckt sind, wurden von Gletschern geschliffen: Auf diesen endlosen, natürlichen "Tafeln" hinterließen die ersten Besucher der reichen Weidegründe um den Mont Bego ihre Zeugnisse. Tausende von Felsritzungen wurden erzeugt, indem die rötliche Patina entfernt wurde, damit das Hellgrau des Gesteins darunter zum Vorschein kam. Sie wurden bereits ab dem Ende des 4. Jahrtausends v.Chr., im späten Neolithikum, erstellt. Der Vorgang setzte sich in der Kupferzeit fort und endete um 1700 v.Chr., gegen Ende der Späten Bronzezeit. Auf diese erste, Jahrtausende dauernde Phase der Felsritzungen folgten weitere, weniger bedeutende in späteren, wesentlich kürzeren historischen Epochen, fast bis zum heutigen Tage.
Ausgesprochen kurios sind die Deutungsversuche der Felsritzungen, die in den vergangenen Jahrhunderten angestellt wurden: von dämonischen Darstellungen, von denen man sich fernhalten musste, bis zu Darstellungen, die "Wunder" beim Besucher hervorrufen sollten (letztere, als man sich zu Zeiten dichter Besiedlung des alpinen Raums nicht mehr den Luxus erlauben konnte, die Weidegebiete der Gegend ungenutzt zu lassen...). Unter den rund 40.000 bis heute gezählten Felsritzungen, sind hauptsächlich hornförmige Abbildungen vertreten; andere Makro-Kategorien, in die die Darstellungen unterteilt wurden, umfassen gitterartige oder geometrische Formen, Waffen und Werkzeuge, und schließlich anthropomorphische Gestalten. Letztere machen nur einen lächerlichen Teil der Gesamtmenge aus, jedoch sind sie aufgrund ihrer einzigartigen und geheimnisvollen Formen die bekanntesten Felsritzungen: Ihnen wurden besonders beschwörende Namen zugewiesen, wie Häuptling, Tänzerin, Zauberer (oder Hexer), Christus, und Mann mit den Zick-Zack-Armen.
Um sie zu schützen, wird der Zugang zu den Gebieten mit Felsritzungen reglementiert und nur in Gegenwart eines offiziellen Führers gestattet. Es ist zu beachten, dass man in diesen Gebieten die ausgewiesenen Wanderwege nicht verlassen darf und dass besondere Verhaltensvorschriften gelten (so ist zum Beispiel auch der Gebrauch von Wanderstöcken reglementiert). Es stehen jedoch Entdeckungsrouten zur Verfügung, die mit Informationstafeln ausgestattet sind. Auf diesen kann man auch ohne offiziellen Führer wandern und aus der Nähe einige dieser so bedeutenden prähistorischen Zeugnisse bewundern.

[I Sentieri della Storia, S.23-24]

Anfahrt

Von Nizza aus fährt man das Var-Tal hinauf in Richtung Saint-Martin du Var. Kurz hinter Plan-du-Var biegt man rechts ab in das Vésubie-Tal in Richtung Saint-Martin-Vésubie. Bei Roquebillière biegt man rechts ab in das Vallée de la Gordolasque und fährt es hinauf bis nach Saint-Grat und Pont du Countet (1690 m).
Die Berghütte Refuge de Nice erreicht man von Pont du Countet (1690 m) auf einem Wanderweg (1:45 - 2:15 h, Schwierigkeitsgrad E).

Anmerkungen

Man sollte sich bei den Hüttenwirten über die Schneelage am Pass Baisse du Basto informieren, damit man die Überquerung mit der entsprechenden Ausrüstung unternimmt.

Übernachtung

Refuge de Valmasque, refugedevalmasque.ffcam.fr, Reservierung über die Webseite erforderlich.

Kartographie

[IGN n.3741OT] [IGC n.3841OT] [AsF n.4] [IGC n.114] [IGC n.8]
Detallierter Verweis auf die Karten in der Sektion Bibliographie.

Letzte Aktualisierung

Letzte Inspektion: Sommer 2014

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1 - Der Lac Vert und die Berghütte Refuge de Valmasque (2013)
1 - Der Lac Vert und die Berghütte Refuge de Valmasque (2013)
13 - Gämse (<i>Rupicapra rupicapra</i>) in der Nähe des Lac du Basto (2014)
13 - Gämse (Rupicapra rupicapra) in der Nähe des Lac du Basto (2014)
5 - Der Lac Niré (2014)
5 - Der Lac Niré (2014)
4 - Taleingang des Vallon du Mont Chamineye (2014)
4 - Taleingang des Vallon du Mont Chamineye (2014)
6 - Der erste der drei kleinen Seen im Vallon du Mont Chamineye (2014)
6 - Der erste der drei kleinen Seen im Vallon du Mont Chamineye (2014)
15 - Abstieg durchs Geröll zum Lac du Basto (2014, Foto: R. Safiullina)
15 - Abstieg durchs Geröll zum Lac du Basto (2014, Foto: R. Safiullina)
14 - Der Lac Noir (2014)
14 - Der Lac Noir (2014)
9 - Ankunft am Pass Baisse du Basto (2014)
9 - Ankunft am Pass Baisse du Basto (2014)
3 - Die Berghütte Refuge de Nice (2014)
3 - Die Berghütte Refuge de Nice (2014)
10 - Ausblick auf das Vallon de Valmasque und den Pass Baisse du Basto (2014)
10 - Ausblick auf das Vallon de Valmasque und den Pass Baisse du Basto (2014)
12 - Der Lac du Basto (2014)
12 - Der Lac du Basto (2014)
11 - Abstieg zum Lac du Basto (2014)
11 - Abstieg zum Lac du Basto (2014)
2 - Die Berghütte Refuge de Valmasque (2013)
2 - Die Berghütte Refuge de Valmasque (2013)
8 - Der zweite der drei kleinen Seen im Vallon du Mont Chamineye (2014)
8 - Der zweite der drei kleinen Seen im Vallon du Mont Chamineye (2014)
7 - Der zweite der drei kleinen Seen im Vallon du Mont Chamineye (2014)
7 - Der zweite der drei kleinen Seen im Vallon du Mont Chamineye (2014)