+529 / -526
Höhenmeter [m]
+529 / -526
Höhenmeter [m]
3:10 - 3:35
Dauer [h:mm]
9553
Länge [m]
E •
Schwierig-keitsgrad
↷
Typologie
Ein Tag zum Ausruhen, denn diese Etappe ist sozusagen eine "Transfer"-Etappe vor dem letzten, langen Sprungs ans Meer. Aber diese Etappe verläuft angenehm und man ist vielleicht auch beflügelt von der Nähe des Ziels: Nach kurzen, luftigen Passagen oberhalb Breil-sur-Roya und einem langen Abschnitt auf halber Hanghöhe oberhalb der Roya-Windungen, kann man sich eine lange Pause auf dem hübschen, kleinen Platz in Piène-Haute erlauben, einer regelrechten Aussichtsterrasse gegenüber der Kirche Eglise Saint-Marc und in der Nähe der mittelalterlichen Burg Castello della Penna. Selbst der nicht gerade begeisternde Abstieg nach Olivetta dient dazu, sich allmählich an die Gerüche und Düfte des Mittelmeers zu gewöhnen: Kiefern und Olivenbäume ringsum und das Meer am Horizont ist längst nicht mehr so weit entfernt, wie es von den Alpen aus schien. Die frühe Ankunft in Olivetta lässt einem Zeit, die Badesachen für den folgenden Tag aus den Tiefen des Rucksacks hervorzuholen.
Karte basierend auf © OpenStreetMap contributors - Lizenz CC-BY-SA
A | Von Breil-sur-Roya (289 m) nach: | Höhenmeter [m] | Dauer [h:mm] | Länge [m] | Schwierig-keitsgrad | Wegbe-zeichnung |
---|---|---|---|---|---|---|
B | Piène-Haute (576 m) | +476 / -189 | 2:10 - 2:25 | 6181 | E • | GR510 » = |
C | Chapelle Saint-Jérôme (542 m) | +518 / -265 | 2:35 - 2:55 | 7841 | E • | = » GR510 |
D | Olivetta (292 m) | +529 / -526 | 3:10 - 3:35 | 9553 | E • | GR510 » = |
Von der Ortsmitte in
Breil-sur-Roya
(289 m)
1 folgt man der Straße nach
Ventimiglia
bis zur Brücke
Pont Inferieur am Ortsausgang.
Direkt hinter der Brücke nimmt man rechts von der Fahrstraße nach einem Asphaltsträßchen
den gepflasterten Saumpfad nach
Viravourgio
und
Piène-Haute
(Kennzeichnung GR510).
An der zweiten Kehre verlässt man den Saumpfad,
der geradeaus weitergeht, und biegt nach links auf einen gepflasterten Weg (Kennzeichnung GR510).
Der Weg steigt mit einigen Kurven an und trifft auf einen anderen Weg.
Man folgt ihm nach links und geht weiter bergauf,
dabei hat man spektakuläre Ausblicke aus luftiger Höhe auf die Altstadt von
Breil-sur-Roya
2.
Nachdem man um einen Grat herumgegangen ist,
beginnt ein langer Abschnitt auf halber Hanghöhe,
der sich durch zahlreiche Auf und Abs auszeichnet.
Man ignoriert verschiedene Abzweige auf beiden Seiten des Wegs,
bis man einen gekennzeichneten Abzweig erreicht (Wegweiser):
Man ignoriert auch in diesem Fall den Weg rechts bergauf nach
Bancao,
Viravourgio
und
Piène-Haute
(Kennzeichnung GR510), und geht weiter geradeaus nach
Piène-Haute,
aber auf der kürzeren Strecke über den
Pointe de Riou.
Nachdem man einen kleinen Talweg passiert hat,
geht man noch lange auf halber Hanghöhe weiter und ignoriert dabei die kleineren Abzweige,
die vom Hauptweg abgehen.
Auf diesem Abschnitt befindet man sich in der typisch mediterranen Vegetation,
zwischen Feldahornen, Kiefern, Olivenbäumen, Sträuchern jeglicher Art und sogar einigen Agaven
34!
Am Fuß des
Pointe de Riou angekommen,
verliert der Weg mit einigen Kehren allmählich an Höhe und überquert einen Bach.
Es geht weiter mit Kehren bergab, bis zum unterhalb fließenden Bach
Ruisseau de Foiet,
dessen Überquerung bei hohem Wasserstand etwas schwierig sein kann.
Man befindet sich hier am Zusammenfluss der Bäche Ruisseau de Foiet und Ruisseau de Bramafam. Etwas weiter oberhalb befinden sich noch die Überreste einer alten Brücke, die nicht mehr genutzt werden kann.
Hinter dem Bach beginnt der steilste Abschnitt der Etappe: Mit zahlreichen engen Kehren gewinnt man rasch wieder an Höhe 5 und trifft auf den Saumpfad (heute nur noch ein Weg), der Piène-Basse mit Piène-Haute verbindet. Man biegt nach rechts und quert bergauf gehend bis zum Fuß des Orts, den man mit wenigen letzten Kehren erreicht. Man betritt Piène-Haute (576 m, 2:10 - 2:25 h ab Breil-sur-Roya) durch einen Torbogen, der auf den zentralen Platz des Dorfs führt.
Der Weg nach Olivetta geht rechts weiter, aber es ist ein absolutes Muss, der Gasse links zu folgen, die hinauf zur Burg Castello della Penna 6 und zur Kirche Eglise Saint-Marc führt 789. Die Burg ist leider nicht zugänglich und mit einem heruntergekommenen Metallzaun abgesperrt, aber der kleine Platz vor der Kirche ist eine regelrechte Aussichtsterrasse auf das mittlere Roya-Tal und ein idealer Platz für eine - vielleicht sogar für die mittägliche - Pause.
Einst zur Grafschaft von Ventimiglia gehörig, wurde Penna im Jahr 1505 Teil der Republik Genua. Der Name wurde mit einem Dekret des Königs Vittorio Emanuele II im Jahr 1862 geändert, in dem der Umbenennung des Ortsteils Penna in Piena zugestimmt wurde. 1890 wurde mit der Einrichtung der Gemeinde Olivetta San Michele der Gemeindesitz nach Olivetta verlegt. Um Mitternacht am 15. September 1947 wurde der Ort offiziell an die französische Gemeinde Breil-sur-Roya angegliedert, zusammen mit Libri, einem weiteren Ortsteil von Olivetta San Michele. Mit dem Anschluss an Frankreich bekamen die beiden Ortsteile die Namen Piène-Haute und Libre. Dem Anschluss wurde mit dem Volksentscheid zugestimmt, der am 12. Oktober des Folgejahres stattfand, als das Gebiet bereits militärisch und verwaltungstechnisch von Frankreich kontrolliert wurde. Anders als bei Tenda und Briga Marittima waren die Gründe für den Anschluss an Frankreich rein militärischen Charakters: Man wollte nämlich den Keil des Monte Graziano eliminieren, unter dem der gleichnamige Tunnel der Eisenbahnlinie Cuneo-Nizza verläuft, welcher bis dahin seine Eingänge in Frankreich und seinen Mittelteil auf italienischem Gebiet hatte.
[Cuneo-Nizza, S.199 und S.209]
[it.wikipedia.org/wiki/Piena_%28Francia%29]
Die aus dem 11. und 12. Jahrhundert stammende Burg
Castello della Penna
12 wurde als Bollwerk gegen die expansionistischen,
auf das Meer ausgerichteten Ziele des Hauses Savoyen errichtet und zuerst von den
Grafen von Ventimiglia, dann von der Republik Genua genutzt.
1537 schreibt Giustiniani in seinen Annalen der Republik Genua:
«Folgt man dem Rotta-Tal bergab und überquert den Fluss,
liegt im Westen der Penna genannte Ort, der hundert Herde zählt und eine uneinnehmbare Burg auf der Bergspitze hat,
die ihm den Namen gab».
Die strategische Lage der Burg, die die wichtige Salzhandelsstraße von der Gegend um Nizza
durch das Roya-Tal in das untere Piemont kontrollierte,
trieb die Savoyer ein ums andere Mal dazu,
sich der Befestigungsanlage und des Orts zu bemächtigen.
Und tatsächlich ist die Geschichte dieser kleinen Burg recht bewegt,
und die zwei im Folgenden erzählten Begebenheiten sind ein Beispiel dafür.
1451 nutzte ein gewisser
Giovanni Brondetto,
ein Geächteter aus
Sospello,
die Abwesenheit einer Garnison der Burg,
um sie sich ihrer mit etwa 160 Mann zu bemächtigen;
erst im darauf folgenden Jahr erlangte
Enrichetto Doria
wieder die Herrschaft über die Burg und nahm Brondetto gefangen.
1672-73, zu Zeiten des überwiegend in den Tälern Roya, Nervia und Argentina ausgetragenen Ligurisch-Piemontesischen Kriegs,
verdient der außergewöhnliche Widerstand eine Erwähnung, den die genuesische Garnison der Burg
Castello della Penna
unter dem Befehl des
Gerolamo Maria Gastaldi leistete.
Dieser gab nicht einmal auf, als der savoyische Kommandant damit drohte,
zwei seiner gefangen genommenen Söhne hängen zu lassen.
Gastaldi verweigerte die Kapitulation auch angesichts der nach fünf Tagen heftiger Kämpfe erfolgten savoyischen Drohung,
die Burg mit mehr als 25.000 von der Artillerie unterstützten Männern zu stürmen.
Der savoyische Kommandant,
don Antonio di Savoia,
hatte jedoch, was die Zahl der ihm zur Verfügung stehenden Männer betraf, gelogen
und die piemontesischen Truppen zogen sich noch in derselben Nacht zurück.
Großartig waren die folgenden Feierlichkeiten für Gastaldi, den Retter von
Penna,
und für die Frauen des Orts, die tapfer an der Seite der Belagerten gekämpft hatten.
Die strategische Bedeutung der Burg
Castello della Penna
nahm mit der Zeit ab, nachdem der Nava-Pass erneut unter savoyischer Kontrolle war.
Endgültig aufgegeben wurde die Burg 1815 mit dem auf den Wiener Kongress folgenden Anschluss
der Gebiete der Republik Genua an das Königreich Sardinien.
Der Name der Burg leitet sich vom Ort ab, an dem sie sich befindet:
"Penna" ist nämlich ein archaischer Begriff, der auf den felsigen und rauen Gipfel eines Bergs hinweist.
[Annali Repubblica di Genova I, S.23]
[www.culturainliguria.it/cultura/it/Temi/Luoghivisita/architetture.do?contentId=27618&localita=2298&area=214]
[www.cultura-barocca.com/imperia/piena.htm]
[www.lecomtedenice.fr/Visi_nice/val_roya_piene.html]
Man biegt nach rechts, folgt einer gepflasterten Straße
10
aus dem hübschen Dorf hinaus und erreicht einen asphaltierten Parkplatz oberhalb des Orts
11.
Links des Parkplatzes ignoriert man den Weg zum
Pas de Ferbiole
und nach
Fanghetto und geht auf der Asphaltstraße weiter in Richtung
Viravourgio,
und der Pässe
Col de Brouis
und
Col de Paula.
Leicht bergauf gehend ignoriert man alle nicht gekennzeichneten Abzweige
und erreicht auf der Asphaltstraße zwei Abzweige auf der rechten Seite (Wegweiser),
die am selben Punkt abgehen:
der erste auf einer bequemen Schotterstraße nach
Viravourgio
(Kennzeichnung GR510),
der zweite auf einem Weg zum Pass
Col de Paula;
man ignoriert beide und geht auf der Straße weiter in Richtung
Sospel
und
Olivetta.
Nach einigen hundert Metern verlässt man schließlich die Asphaltstraße,
um links auf einer Art Saumpfad bergab nach
Olivetta
und
Sospel
(Kennzeichnung GR510) zu gehen.
Man trifft beinah sofort auf eine Schotterpiste,
der man nach links bergab folgt.
Nachdem man einen kleinen Talweg passiert hat,
ignoriert man einen Abzweig rechts und erreicht die kleine Kapelle
Chapelle Saint-Jérôme
(542 m, 0:25 - 0:30 h ab
Piène-Haute)
13,
umringt von Olivenbäumen.
Die Piste endet hier und der Abstieg geht auf einem zu Beginn noch gepflasterten Weg weiter.
Nachdem man rechts einen Weg ignoriert hat,
geht man links bergab (etwas ungewöhnliche Hinweisschilder nach
Olivetta),
bis der Weg erneut zu einer kleinen Schotterpiste wird.
An einem Abzweig mit einer Zementstraße auf der rechten Seite verbreitert sich die Piste zu einer Schotterstraße.
Es geht in einem Kiefernwald bergab und man ignoriert wiederum etliche Abzweige auf beiden Seiten;
an einer kleinen Villa angekommen, wird die Straße zur Zementstraße
und erreicht kurz darauf, am alten Zollkontrollposten,
die unterhalb verlaufende Asphaltstraße, die
Olivetta
mit
Sospel verbindet.
Man lässt den Wegweiser GR510 zur Brücke
Pont de Caï rechts liegen und folgt der Asphaltstraße für nur wenige Meter nach links:
gegenüber dem italienisch-französischen Grenzstein biegt man nach rechts auf einen Pfad
(dabei lässt man ein gelbes Gebäude links liegen).
Der Pfad führt zwischen Kiefern bergab (ein Wegweiser zeigt an, dass man sich auf der richtigen Strecke befindet)
und erreicht einen neuen Grenzstein;
hier muss man auf die weiß-rote Kennzeichnung aufpassen und nach rechts biegen,
obwohl der deutliche Weg geradeaus weitergeht.
Nach einem kurzen Abschnitt, auf dem sich hinderliches Brombeergestrüpp und Büsche befinden,
erreicht man in einigen Dutzend Metern einen weiteren Abzweig,
wo man nach links biegt.
Der Weg führt einen Grat entlang bergab durch einen Kiefernwald,
in dem es kürzlich gebrannt hat.
In der Nähe einer Zisterne geht links ein Weg ab, den man ignoriert,
und man erreicht die ersten Häuser des Dorfs.
Man schlängelt sich bergab durch die engen, autofreien Gassen und trifft an der Kirche
Chiesa di Sant'Antonio da Padova,
also im Ortszentrum von
Olivetta, auf die Asphaltstraße
(292 m, 0:35 - 0:40 h ab der Kapelle
Chapelle Saint-Jérôme)
14.
Die Gemeinde Olivetta San Michele besteht aus den zwei Zentren, von denen sie ihren Namen ableitet, Olivetta und San Michele, sowie aus dem Weiler Fanghetto und anderen kleinen Dörfchen. Olivetta, Hauptort einer Ansammlung kleinerer Orte, geht auf das Bevera-Tal hinaus und liegt genau auf der Wasserscheide mit dem Roya-Tal; San Michele war einst der Gemeindesitz und liegt unten im Tal der Roya. Die relativ neue Einrichtung der Gemeinde geht auf ein königliches Dekret aus dem Jahr 1890 zurück. Für die aktuelle Benennung gibt es keine historischen Dokumente: Olivetta stammt wahrscheinlich vom Lateinischen oliveta und bezeichnet ein Gebiet mit weit verbreitetem Olivenanbau; San Michele ist der Heilige, dem die Kirche in Sospel gewidmet ist (ein naher, größerer Ort, der seit 1860 auf französischem Gebiet liegt). 1814 wurden die beiden Dörfer Olivetta und San Michele Teil des Königreichs Sardinien, und seit 1861 gehörten sie zum Königreich Italien. Zum Gemeindegebiet gehörten einst auch Piena und Libri, die infolge der Friedensvereinbarungen von 1947 in das Gebiet von Breil-sur-Roya eingemeindet wurden.
[[La provincia di Imperia]
[www.chambradoc.it/olivettaSanMichele/olivettaSanMichele-1.page]
[it.wikipedia.org/wiki/Olivetta_San_Michele]
Von Ventimiglia fährt man das Roya-Tal hinauf in Richtung Tenda-Tunnel
bis Breil-sur-Roya (viele Parkmöglichkeiten).
Von Borgo San Dalmazzo fährt man das ganze Vermenagna-Tal hinauf und durch den Tenda-Tunnel.
Dann fährt man das Roya-Tal hinab in Richtung Ventimiglia bis nach Breil-sur-Roya.
Breil-sur-Roya kann man auch mit dem Zug erreichen, mit den Eisenbahnlinien Nizza - Tende oder
Ventimiglia - Cuneo.
Das Furten des Bachs Riou de Foiet kann bei hohem Wasserstand schwierig sein;
die alte Brücke, die ihn überquerte, ist mittlerweile aufgegeben und teilweise eingestürzt.
Zwischen dem Abzweig nach Viravourgio und dem Pointe de Riou gab es zur Zeit der Datenerhebung
zahlreiche kleine Erdrutsche auf dem Weg, die alle ohne nennenswerte Probleme passiert werden konnten.
Es ist anzunehmen, dass sie inzwischen beseitigt wurden.
Agriturismo La Casa di Remo, www.remolidays.it, Tel. +39 0184 20257.
[IGN n.3741ET] [IGN n.3841OT] [IGC n.14]
Detallierter Verweis auf die Karten in der Sektion Bibliographie.
Letzte Inspektion: Herbst 2014
DE: Inquadra il QR code con l'apposita App del tuo telefonino per essere indirizzato a questa pagina web.
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